Roter Faden im Buddhismus
Man bemerkt oft, dass der rote Faden heute von jungen Menschen am linken Arm getragen wird.
Solch roter Faden ist an sich nicht nur ein Symbol aus der altjüdischer Kabbala, sondern auch des
östlichen Buddhismus. Doch worin liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser zwei
esoterischen Richtungen im Hinblick der Anwendung des Roten Fadens?
Obwohl die beiden esoterischen Schulen geografisch recht weit voneinander lagen, hat man mit der
Nutzung des Roten Fadens zu etwa gleichen Zeit angefangen. Sowohl im Buddhismus, als auch in
der Kabbala war der Rote Faden ein Mittel zum Schutz. In den beiden Lehren ist die linke Hand
diejenige, die die Energie aufnimmt; deshalb wurde der linke Arm zum Tragen des Roten Fadens
gewählt. Wichtig bei der Auswahl des Roten Fadens ist das Material, aus dem er hergestellt wird.
Hierbei sind sich die Kabbala und der Buddhismus einig – beide wählen die Wolle. Noch eine
Gemeinsamkeit findet man beim Binden des Roten Fadens. Um das Binden bittet man einen
nahestenden Menschen, oder einen Verwandten, der dabei ein spezielles Gebet vorliest (die Texte
der Gebete in der Kabbala und im Buddhismus unterscheiden sich). Um die Wirkung des Roten
Fadens zu Verstärken werden sehr oft traditionelle Symbole benutzt, die in den Armband
eingeflochten werden. Im Judentum sind es die Hamsa, der Davidstern und die Menora, im
Buddhism das Symbol der Shamballa. Das waren die Gemeinsamkeiten. Nun wird es Zeit für die
Unterschiede.
Der Hauptunterschied liegt in der Herkunft des Fadens. Der kabbalistische Faden ist ein Relikt, der
mittels eines kabbalistischen Rituals am Rachels Grab geweiht wurde, der buddhistische Faden
hingegen muss an keinem spezifischen Platz geweiht werden, man kann es im beliebigen
buddhistischen Tempel (Dazan) heiligen. Noch ein Unterschied liegt in der Farbe der Fäden. Wie
schon vorher angemerkt, kann der kabbalistische Faden nur rot sein, wogegen die buddhistische
Fäden außer der roten Farbe auch die Farben grün und blau zulassen.
Wie wir sehen, der kabbalistische und der buddhistische Faden haben mehr Gemeinsamkeiten, als
Unterschiede. Für viele Menschen sind die Unterschiede jedoch essenziell. Im europäischen Raum
ist der kabbalistische Faden populärer, im asiatischen Raum ist es der buddhistische. Für welchen
Faden soll man sich entscheiden? Die Antwort auf diese Frage kann die eigene Zugehörigkeit zu
der einen oder anderen Lehre verhelfen. Allerdings sollte man darauf verzichten zwei Faden
gleichzeitig zu wählen, da ihre Energetik nicht vereinbar ist und eher schaden als nutzen wird.